Zwischen Chrysanthemen

Als Arabella, 15, es eines schönen Ferientages nicht mehr zu Hause aushält, weil sie sich langweilt und ihre Mutter nie auch nur ein freundliches Wort für sie übrig hat, setzt sie durch, bei den Arbeiterinnen auf dem Feld mit Friedhofsblumen arbeiten zu dürfen. Als sie klein war, hatten diese sich liebevoll um sie gekümmert und darum erhofft sich Arabella heimlich durch ihr Mithelfen eine Wiederbelebung dieser Nestwärme. Doch sie stößt auf eine Mauer der Ablehnung, die erst bröckelt, als durch einen unglücklichen Zwischenfall immer mehr Dinge ans Licht kommen - und plötzlich beibt in Arabellas Leben kein Stein auf dem anderen.

 

Lara Taveirnes dritter Roman ist eine hübsch erzählte, gut lesbare aber recht seichte und konstruierte Coming-of-Age-Geschichte, die im Westflandern der Zwischenkriegszeit spielt. Weder der Ort, noch die Zeit, noch das eingeflochtene Westflämisch, auf das die Autorin besonders stolz ist, sind jedoch für die Geschichte wirklich wichtig. Dass diese wirklich überall ungefähr zu jeder Zeit stattfinden könnte, macht sie für erwachsene Leser ziemlich entbehrlich, ist als Jugendbuch jedoch womöglich ganz nett.